20+ Gründe für heißes Wasser am Morgen

21. Juli 2024
Tasse mit heißem Wasser

Heißes Wasser am Morgen ist für mich unverzichtbar, für andere unvorstellbar. „Also ohne meinen Kaffee komm ich nicht in Gang!“, ist fast immer das erste, was ich dann zu hören bekomme. Kaffee ist nochmal ein ganz anderes Thema, dazu kommen wir in einem anderen Artikel.

Für mich gehört heißes Wasser zu meiner kleinen ayurvedischen Morgenroutine TÄGLICH dazu, gleich nach dem Zungeschaben und Ölziehen und noch vor dem Hundespaziergang. Bevor ich ins Bad schleiche, stelle ich das heiße Wasser an, während ich das Öl im Mund bewege, kocht das Wasser und ich kann es schon einmal in die Tasse geben. Und wenn ich dann ready zum Rausgehen bin, ist es bereits ein paar Grad abgekühlt, immer noch „gut warm“, wie meine Oma gesagt hätte, und ich kann es ganz gemütlich genießen. Und das tue ich, so viel steht fest!

Warum in der ALLERERSTEN Tasse, die du am Tag leerst, nur heißes Wasser sein sollte, ohne Kaffeebohnen, Kräuter und Früchte jedweder Art, das erkläre ich dir!

  1. Heißes Wasser wärmt deinen Körper von innen. Machen wir uns nichts vor, draußen ist es immer unkuscheliger, als es im Bett war. Eine Tasse heißes Wasser gibt dir ein bisschen von diesem gemütlichen Gefühl wieder zurück.
  2. Heißes Wasser am Morgen will nichts von dir: kein krasser Geschmack, kein spezielles Aroma, nichts, was du besonders beachten oder worauf du reagieren müsstest. Davon kommt noch genug im Laufe des Tages …
  3. Heißes Wasser am Morgen ist ausschließlich nett und freundlich: Wärme, Wohlgefühl, Entspannung, leichte Aktivierung — dieses Gefühl breitet sich von der Körpermitte aus bis in jede Zelle.
  4. In der kalten Jahreszeit ist diese Wärme unverzichtbar für eine gute Gesundheit. Alles, was schon warm reinkommt, entspannt und unterstützt deinen Körper. So spart dein Körper Energie, die er ansonsten zum Aufwärmen der Speisen bzw. Getränke verwenden müsste. Diese steht dann für andere wichtige Stoffwechselprozesse zur Verfügung.
  5. In der warmen Jahreszeit bedingt heißes Wasser ebenfalls einen ausgleichenden Effekt. Kalte Getränke muss dein Körper auf Temperatur bringen, dafür wird die innere Heizung angeworfen. Der Effekt ist häufig, dass dir im Grunde noch wärmer wird. Kommt hingegen etwas Warmes rein, kannst du effektiver kühlen. Statt stark und unkontrolliert am ganzen Körper zu schwitzen, verändert sich diese Reaktion auf angenehme und sanfte Weise. Vielleicht kennst du das Phänomen der Verdunstungskälte? Das ist das, was durch diesen feinen Schweißfilm auf der Haut entsteht. Ausprobieren!
  6. Und auch an den Tagen zwischen warm und kalt, die man vielleicht eigentlich lieber wärmer oder kälter hätte (je nach Jahreszeit und persönlicher Vorliebe), gleicht heißes Wasser aus. Es ermöglicht dem Körper, ohne Probleme in seiner Optimaltemperatur zu bleiben.
  7. Die Tasse mit heißem Wasser (sie darf übrigens gerne groß sein und auch mehrmals befüllt werden!) stellt sicher, dass du wenigstens am Beginn deines Schultages etwas getrunken hast … 😉
  8. Heißes Wasser am Morgen entspannt den Magen. Wir haben alle viel auf unserem Zettel jeden Tag. Besonders in der Schule ist die Schlagzahl extrem hoch. Das erhöht PITTA und VATA und wir drehen früher oder später am Rad. Heißes Wasser lässt uns den Tag wenigstens ganz entspannt starten, beruhigt VATA und hält PITTA im Zaum.
  9. Beruhigtes VATA führt zu besserer Konzentration. Das ist logisch, denn VATA ist das Prinzip der Bewegung. Dass dieser Effekt durch Wärme hervorgerufen wird, liegt ebenfalls in der Natur der Sache. Dass bereits die Tasse heißen Wassers am Morgen sich merkbar positiv auswirkt, das bestätigen mir immer wieder Klientinnen, Follower und andere Menschen aus meinem Umfeld, die es ausprobieren.
  10. Entspanntes PITTA macht dich netter und freundlicher. Ist auch logisch, denn PITTA ist das Prinzip der Transformation (und dafür braucht es Klarheit, Durchsetzungsvermögen und ein gerüttelt Maß an „Strenge“). Dieser Effekt wird eher dadurch erzielt, dass es eben nur Wasser ist, das du trinkst. Wenn du von dir weißt, dass du zu Aufbrausen und Strenge, zu Perfektionismus und übermäßiger Genauigkeit neigst, dann sorgst du dafür, dass dein Wasser „gut warm“ ist und nicht „total heiß“.
  11. Die Wärme und die Flüssigkeit aktivieren deinen Darm. Das könnte zur Folge haben, dass du deine „Darmzeit“ gleich in der Früh erledigt hast. In der Schule verkneift man sich das ja eher (sehr ungesund, aber naja). Wie schön, wenn man den ganzen Unsinn von gestern direkt am Morgen los ist und ihn nicht den Rest des Tages mit sich herumschleppt.
  12. Wenn du zu Verstopfung neigst, kann ein derart positiver Effekt ein paar Tage oder Wochen dauern. Es braucht ein Weilchen, bis sich dein Darm umgewöhnt. Und es braucht ebenfalls ein Weilchen, bis sich ein Flüssigkeitsmangel, mit dem Verstopfung häufig verknüpft ist, im ganzen Körper ausgleicht. Dafür tust du ja jetzt was mit deinem Morgen-Wasser.
  13. Falls eher Durchfall dein Problem ist, wird die Beruhigung deines Systems durch das heiße Wasser sich darauf positiv auswirken. Auch wenn du vielleicht befürchtest, dass ja dann „noch mehr Flüssigkeit“ im Darm ist, gleicht sich mithilfe des Wassers und der Entspannung alles nach und nach aus. Ist ja nicht über Nacht so geworden, also darf es auch ein bisschen brauchen, bis es sich wieder richtet.
  14. Solltest du eher eine träge Verdauung haben, tendenziell viel Toilettenpapier brauchen und z.B. zu Unverträglichkeiten neigen, wird von heißem Wasser (es sollte dann wirklich so heiß wie möglich sein, ohne dass du dich verbrühst!) deine komplette innere Transformation, dein „Stoffwechsel“ angeregt. Im Zuge dessen könnte es passieren, dass dir zunächst übel wird, wenn du heißes Wasser das erste Mal ausprobierst. Das ist nicht schlimm und ein gutes Zeichen. Es bedeutet, ganz vereinfacht ausgedrückt, dass Ungünstiges aus deinem System quasi „nach oben“ kommt und zum Abtransport freigegeben wird. Diesen Effekt kenne ich u.a. von mir selbst und von einigen Klientinnen. Er ist im Allgemeinen nach spätestens drei Tagen vorbei.
  15. Die Befeuchtung von Mund und Magen reduziert Mundgeruch. Kennst du Abflussrohre, die längere Zeit trocken stehen? Die müffeln und es braucht eine Ladung (heißes) Wasser, damit alles wieder neutralisiert wird. Diesen Effekt meine ich. Zusätzlich bedingt die Wärme, dass du schneller und vollständiger verdaust und nichts länger als nötig im Magen rumliegt.
  16. Übermäßiges Schwitzen wird ausgegelichen. Auch hier befürchten viele, dass viel Flüssigkeit viel Schweiß bedingt. Zu starkes Schwitzen ist allerdings u.a. auf zu wenig Flüssigkeit, zu viel Stress, zu viel KAPHA oder PITTA und möglicherweise auf eine ungünstige Atmung zurückzuführen.
  17. Du kannst heißes Wasser überall hin mitnehmen und immer dabei haben. In der Schule in einer 0,7 l Thermosflasche bringt dich das schon gut über den Vormittag. Und wenn du einen kurzen Moment für dich hast und einen Schluck trinkst, bringt dich dieser spürbar in deine Mitte zurück. Aaaah!
  18. Die Erfahrungen meiner Klientinnen mit heißem Wasser am Morgen reichen von spürbarer Wachheit über Beruhigung und Entspannung bis hin zu Klarheit und mehr Fokus. All das ist ayurvedisch nachvollziehbar und erklärbar, da das heiße Wasser deinem Körper die Möglichkeit gibt, mit guter Unterstützung und ausreichend Schwung im System „für sich selbst“ zu arbeiten.
  19. Den vorherigen Punkt formuliere ich nochmal um und erkläre es ein bisschen anders: Heißes Wasser braucht keine Energie, es gibt dir welche. (Siehe auch Punkt 2.) Du wirst warm, deine Zellen sind mit Flüssigkeit versorgt und alle Transportwege, die Flüssigkeit benötigen, werden unterstützt.
  20. Feuchte Schleimhäute, die durch heißes Wasser gut versorgt bleiben, sind essenziell für deine Immunabwehr*. Was wir als Lehrkräfte alles einatmen, besonders in der Erkältungszeit, brauche ich dir sicherlich nicht zu erklären. Außerdem werden, wenn es mal schief gegangen ist und du dir doch was eingefangen hast und ggf. Medikamente nehmen musst, Giftstoffe aus dem Körper schneller wieder entfernt und Genesung von Krankheiten unterstützt. Siehste wohl.
  21. Last, but not least: Dieses Getränk bekommst du nahezu überall kostenlos. Im Lehrerzimmer gibt’s einen Wasserkocher, falls du es mal morgens nicht geschafft hast. Auch in Hotels gibt’s immer einen Automaten, der auch heißes Wasser (meist für Tee) ausspuckt. Und wenn ich in einem Café, einem Restaurant oder einer Kneipe „heißes Wasser nur so“ bestelle, bezahle ich nie etwas dafür. Ich muss es nur manchmal mehrmals erklären. Die Bedienung versteht es erfahrungsgemäß dann am besten, wenn ich sage: „Ich hätte gerne Tee ohne Tee.“ 😉

So, wie startest du nun am besten mit heißem Wasser?
Ich würde sagen: Du fängst einfach an. 😉

Das klingt simpel, ist es auch. Ich verweise dabei kurz auf Punkt 14, die Sache mit der Übelkeit. Falls du diese verspürst, kann dir eine Idee Ingwer im Wasser darüber hinweg helfen (eine Idee, ein Schnipsel, eine Prise, keine KOMPLETTE KNOLLE!!!). Wenn du darüber hinweg bist, wirst du es genießen, ganz sicher!

Und wenn du es mal vergisst?
Kein Beinbruch. Passiert mir auch.

Einfach wieder anfangen, ggf. startest musst du deinen Körper dann, abhängig von der Länge der Zeit, in der du darauf verzichtet hast, wieder daran gewöhnen.

Jeder einzelne Tag, den du mit heißem Wasser beginnst, ist ein guter Tag. 😀

Ayurveda macht Schule,
deine Barbara

* Ich bin Yoga-Ayurveda-Therapeutin und Coach, spezialisiert auf Lehrergesundheit, keine Ärztin und keine Psychotherapeutin. Ayurveda kann sehr, sehr viel, und manchmal braucht es andere Arten von kurzfristiger Intervention. Wenn es dir richtig, richtig mies geht und du sehr starken Belastungen ausgesetzt bist, zu denen dir gar nichts mehr einfällt, dann konsultiere bitte jemanden, der sich mit deiner spezifischen Problematik auskennt und dir eine passende, professionelle Lösung anbietet!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert